Andreas Stiene
Der kurz vor seiner Verbeamtung auf Lebenszeit stehendeEx-Kriminalkommissar kam Anfang 1992, als ehemaliger Polizeiauswahl- und Landesligakicker aus seiner Heimatstadt Essen, nach Köln und war sich ganz sicher, er wäre leider, aber ganz bestimmt der einzige schwule Fußballer auf der Welt.
Er war damit aber dann doch zum Glück nicht so ganz allein und fand wider Erwarten schon im September 1992 im gerade in Gründung befindlichen Cream-Team-Cologne eine fußballerisch ziemlich talentierte queere Hobby-Fußballmannschaft. Nach dem Gay Games – Titelgewinn 1994 des Cream-Team-Cologne im Central Park in New York, war ein Freundschaftsspiel mit seiner schwulen Mannschaft gegen die Polizeiauswahl Köln im September 1994 derSchlüsselmoment, nach diesem Kick in Köln-Weiden (Endstand: 1:1) entstand beiAndreas Stiene die Idee zum COME-TOGETHER-CUP (CTC). Er wollte – unterstützt von seinen Cream-Team-Kollegen und hier besonders vom Cream-Team-Gründer Rolf Emmerich – in Form einer bewusst pro-aktiven Einladung, quasi aus der Kölner Community heraus, zum miteinander Fußball spielen alle weltoffenen Menschen sowie gesellschaftlichenBereiche und Schichten an einem einzigen Turniertag auf dem Fußballplatz zusammenbringen.
Ganz nach dem langjährigen CTC-Motto: „Gegeneinander Fußballspielen, miteinander reden und zusammen feiern – Gemeinsamer geht’s nicht!“.Was 1995 mit zehn Männerteams begonnen hat, ist dank der Unterstützung von vielen hochengagierten Menschen aus dem CTC-Team, u.a. mit 90 Fußballteams (36Männer-, 30 Frauen*-, 18 Mixed*- und 6 Inklusionsteams) mittlerweile Europas mit Abstand publikumsstärkstes Freizeitfußball-Tagesturnier – bei gutem Wetterbesuchen bei freiem Eintritt weit mehr als 20.000 Besucher*innen die Stadionvorwiesen. Auch auf Schalke findet der CTC seit 2017 regelmäßig auf der historischen Glückauf-Kampfbahn mit zuletzt 36 vielfältigen Freizeitfußballteams statt.
Inzwischen ist Andreas auch „Ehrenamtliche Fußball-Verband Mittelrhein (FVM) - Ansprechperson für queere Themen“. Beim mittlerweile erfreulich großen Thema „REGENBOGENSPORT“ im Rahmen des ColognePride/CSD Köln, konnte er in dieser Funktion initiativ erfolgreich mitwirken – gemeinschaftlich mit vielen Institutionen (DFB, Kölner Fanprojekt, 1. FC Köln und Landessportbund NRW), hier vor allem aber mit dem SC Janus Köln e.V.
Foto: Sebastian Bo